Schnittstellen und Alignment: 5 Tipps für bessere Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen
Die Brücke, die nie fertig wurde. Eine kleine Geschichte über Silos.
Stellen wir uns eine Stadt vor, die dringend eine neue Brücke braucht. Die Architekt*innen entwerfen ein beeindruckendes Bauwerk, das nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch sein soll. Das Ingenieur-Team beginnt mit der Konstruktion, während die Stadtverwaltung bereits eine große Einweihungsfeier plant. Doch dann, kurz bevor die Brücke fast fertig ist, wird etwas Offensichtliches klar: Die beiden Brückenhälften treffen sich nicht in der Mitte.
Der Grund? Jede Abteilung arbeitete für sich. Das Architekturbüro hat sich nicht mit den Ingenieur*innen abgestimmt, die Stadtverwaltung hat nie mit der Bauleitung gesprochen, und das Projektmanagement ging davon aus, dass „schon alles passen wird“. Am Ende steht eine teure, unvollständige Brücke, die ihre Hauptfunktion – Menschen sicher ans Ziel zu bringen und zu verbinden – nicht erfüllt.
Weg von Silodenken hin zu Kollaboration
Genauso ist es in vielen Unternehmen: Marketing, Vertrieb, IT und Produktentwicklung arbeiten an den gleichen übergeordneten Zielen – aber nicht immer abgestimmt.
Was uns diese Geschichte zeigt: Ohne enge Zusammenarbeit zwischen Marketing und anderen Abteilungen bleiben riesige Potenziale ungenutzt. Statt einer schlagkräftigen, gemeinsamen Strategie gibt es Missverständnisse, ineffiziente Prozesse und verpasste Chancen. Doch wie kommen Unternehmen raus aus diesen Silos?
Mit ein paar einfachen, aber wirkungsvollen Maßnahmen lässt sich Alignment aktiv gestalten.
Warum isoliertes Marketing ein Problem ist
In vielen Unternehmen arbeitet Marketing immer noch als isolierte Insel. Dabei kann Marketing massiven Mehrwert für andere Abteilungen liefern.
⚠ Fehlende Abstimmung mit dem Vertrieb
Marketing generiert Leads, aber Vertrieb hält sie für unqualifiziert – weil nie geklärt wurde, welche Kriterien wirklich wichtig sind. Die Kund*innen-Journey wird nicht als Ganzes betrachtet, sondern in voneinander getrennte Etappen zerlegt.
Auswirkung:
- Vertrieb verbringt unnötig viel Zeit mit Leads, die nicht ins Zielkunden-Profil passen – statt sich auf wirklich kaufbereite Interessent*innen zu konzentrieren.
- Potenzielle Kund*innen erhalten widersprüchliche Botschaften: Marketing spricht über innovative Lösungen, während der Vertrieb auf Preisargumente setzt.
- Die Conversion-Rate sinkt, weil Marketing und Sales aneinander vorbeikommunizieren – und Leads entweder verloren gehen oder enttäuscht abspringen.
⚠ Produktentwicklungen, die an der Zielgruppe vorbeigehen
Ohne enge Abstimmung zwischen Marketing, Produktmanagement und Entwicklung besteht die Gefahr, dass Produkte entstehen, die nicht optimal auf Kundenbedürfnisse abgestimmt sind. Marketing kann wertvolle Insights aus Kundendaten liefern – wenn es denn eingebunden wird.
Auswirkung:
- Unternehmen investieren Zeit und Geld in Features oder Produkte, die nicht gebraucht werden.
- Marketing muss nachträglich versuchen, eine Positionierung zu finden, die nicht zur realen Nachfrage passt – und kämpft mit der Marktresonanz.
- Der Wettbewerb ist schneller, weil er kundengetriebene Innovationen liefert, während das eigene Unternehmen mit Fehleinschätzungen zu kämpfen hat.
⚠ IT und Marketing: Schatten-IT ist keine Seltenheit
Marketing ist heute datengetrieben, technologiegestützt und hochgradig digital – doch in vielen Unternehmen kämpfen Marketer entweder mit veralteten Systemen und langwierigen Freigabeprozessen oder sie gestalten ohne Abstimmung ihren MarTech-Stack.
Auswirkung:
- Marketing kann innovative digitale Strategien nicht umsetzen, weil notwendige Tools fehlen oder Prozesse zu lange dauern.
- Daten sind in verschiedenen Systemen verstreut, was es erschwert, Kundenverhalten zu verstehen und datenbasierte Entscheidungen zu treffen.
- Konkurrenzunternehmen, die moderne MarTech-Stacks nutzen, sind agiler und erreichen Kund*innen schneller und personalisierter.
- Der selbst gewählte MarTech-Stack kann nur schwer oder gar nicht in die IT-Landschaft integriert werden, er ist ggfs. nicht datenschutzkonform oder bietet keine geeigneten Schnittstellen.
⚠ Customer Experience bleibt Stückwerk
Der Kunde oder die Kundin hat viele Touchpoints – von der ersten Anzeige über den Vertrieb bis hin zum Support. Wenn jede Abteilung nur ihren eigenen Bereich optimiert, bleibt das Gesamterlebnis oft lückenhaft oder inkonsistent.
Auswirkung:
- Kund*innen bekommen uneinheitliche Informationen und widersprüchliche Markenbotschaften – was Verwirrung stiftet und Vertrauen kostet.
- Ein großartiges Marketingversprechen kann durch schlechten Service oder unklare Kommunikation zunichtegemacht werden.
- Schlechte Customer Experience führt zu negativen Bewertungen, höheren Absprungraten und letztlich geringerer Kundenbindung – was langfristig den Umsatz schmälert.
Warum Marketing für den Unternehmenserfolg essenziell ist
Marketing muss als strategischer Enabler agieren und enger mit Vertrieb, Produktmanagement und IT zusammenarbeiten. Nur so lassen sich die richtigen Zielgruppen erreichen, marktgerechte Innovationen schaffen, digitale Potenziale nutzen und ein nahtloses Kundenerlebnis bieten.
Der Mehrwert, den Marketing liefern kann:
Sales:
Hochwertige Leads statt Kaltakquise
Produktmanagement: Kundenzentrierte Innovation statt Blindflüge
IT:
Smarte Anforderungen statt chaotischer Ad-hoc-Wünsche
5 Tipps für bessere funktionsübergreifende Zusammenarbeit mit Marketing
Tipp 1: Gemeinsame Ziele definieren – und wirklich messen
Marketing, Sales, Produkt und IT haben oft unterschiedliche KPIs – und ziehen daher in verschiedene Richtungen. Stattdessen sollten Unternehmen gemeinsame, übergeordnete Ziele definieren. Ein Beispiel:
- Statt „X Leads generieren“ für Marketing und „Y Umsatz machen“ für Sales könnte ein gemeinsames Ziel lauten: „Steigerung der Conversion-Rate um 20 % durch optimierte Lead-Qualifizierung“.
- Wichtiger Zusatz: Daten müssen für alle zugänglich sein! Eine gemeinsame Plattform oder ein regelmäßiges Reporting, das alle Abteilungen nutzen, kann Wunder wirken.
Tipp 2: Regelmäßige Alignment-Meetings einführen
Einfach, aber effektiv: Setzen Sie sich regelmäßig zusammen! Ob wöchentliche Stand-ups oder monatliche Strategie-Meetings – der regelmäßige Austausch hilft, Missverständnisse zu vermeiden und Synergien zu erkennen.
- Tipp: Das Meeting sollte strukturiert und vorbereitet sein und moderiert werden! Ein entsprechender Methodenkoffer hilft, zielgerichtet Ergebnisse zu schaffen.
Tipp 3: Marketing als Marktanalyst: Kunden-Insights aktiv einbringen
Marketing hat Zugriff auf Daten zu Kundenverhalten, Markttrends und Wettbewerbsanalysen – doch oft bleiben diese Insights in Marketing-Reports hängen. Marketing sollte als Research-Abteilung für alle Teams fungieren.
- Tipp: Erstellen Sie quartalsweise einen „Customer Insights Report“, der Produktentwicklung, Sales und IT hilft, datenbasierte Entscheidungen zu treffen.
Tipp 4: Gemeinsame Kunden-Personas entwickeln
Jede Abteilung hat ihre eigene Sicht auf die Kund*innen:
- Vertrieb kennt die häufigsten Einwände und Wünsche.
- Produktmanagement weiß, welche Funktionen am meisten genutzt werden.
- Marketing versteht, welche Inhalte und Botschaften besonders gut funktionieren.
Dieses Wissen muss gebündelt werden! Eine funktionsübergreifende Erstellung von Buyer Personas stellt sicher, dass sich alle auf die gleichen Kunden-Bedürfnisse ausrichten.
Tipp 5: Technologie als Enabler nutzen
Viele Abstimmungsprobleme lassen sich durch smarte Tools entschärfen:
- CRM-Systeme (z. B. HubSpot, Salesforce) sorgen dafür, dass Marketing und Vertrieb mit den gleichen Daten arbeiten.
- Projektmanagement-Tools (z. B. Asana, Trello, Monday.com) helfen, Kampagnen effizient mit anderen Abteilungen zu koordinieren.
- Kollaborationsplattformen (z. B. Miro, Confluence, Slack) fördern den Austausch und vermeiden endlose E-Mail-Ketten.
Fazit: Weg vom Silodenken, hin zu echter Zusammenarbeit!
Marketing ist ein zentraler Player in der Unternehmensstrategie. Doch um wirklich wirkungsvoll zu sein, muss es eng mit anderen Abteilungen verzahnt sein.
Gemeinsame Ziele, regelmäßiger Austausch, interdisziplinäre Teams und smarte Technologien helfen dabei, Barrieren abzubauen und ein stärkeres Alignment zu schaffen.
Das Ergebnis? Bessere Kampagnen, höhere Effizienz und vor allem: glücklichere Kundinnen und Kunden.

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Mehr Verständnis füreinander, echte Synergien, höherer Mehrwert für Ihr Unternehmen – Win-win für alle!
Machen Sie aus Ihren Abteilungen ein unschlagbares Team – für bessere Ergebnisse und weniger Reibungsverluste.
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